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21 Wege, die Liebe zu finden

20. Das erstaunliche Potenzial von Eifersucht


Je stärker wir glauben, dass unser Glück allein vom Partner abhängt, desto schneller wird sich das Gefühl von Eifersucht einstellen. Wir wollen es nicht haben. Wir wollen uns nicht klein machen und aufgebracht fühlen. Wir wollen unsere Partnerschaft in Ruhe und Frieden genießen. Dennoch können wir es manchmal nicht verhindern, dass uns das schmerzvolle nagende Gefühl der Eifersucht einfach übermannt. Meist geschieht dies völlig überraschend und unerwartet. Manchmal kommt die Eifersucht auch schleichend und bohrend, höhlt Liebe so lange aus, bis wir schließlich davon überzeugt sind, dass unser Partner uns betrügen oder gar verlassen wird.

Jedem von uns wird dieses Gefühl irgendwann schon einmal begegnet sein. Eifersucht entsteht meist dann, wenn man glaubt um die Gunst eines Menschen konkurrieren zu müssen. Das ist ein ziemlich beunruhigender Gedanke. Denn in Wettstreit zu treten bedeutet, dass ebenso gut ein anderer der Gewinner sein könnte. Meist wird man zuerst wütend, weil man nicht verstehen will, dass man plötzlich, trotz der wunderbaren Liebe, wieder in einen Wettstreit mit jemand anderem treten soll. Man war sich seines Partners doch so sicher. Aber nun soll das alles mit einem Schlag nichts mehr gelten?

Je stärker das Gefühl der Eifersucht ist, desto stärker ist man davon überzeugt, dass man den Wettbewerb nicht bestehen wird. Eifersucht bedeutet genau genommen, dass man davon ausgeht, der Verlierer zu sein. Das bereitet Angst. Große Angst, denn man spürt plötzlich nur noch die eigene Minderwertigkeit und entsinnt sich keines Grunds, warum der Partner bei einem bleiben sollte.

Alle Sicherheiten, die man aufgebaut hat, zählen in diesem Moment nicht mehr. Man glaubt nicht mehr an sich. Schon gar nicht mehr an die bindende Kraft der Liebe. Man spürt nur noch, wie bedürftig und verloren man sich ohne den Partner vorkommen würde.

Aus dieser Angst heraus versucht man, seinen Partner in dessen Entscheidungsfreiheit zu behindern. Man lässt ihn auf ziemlich massive Weise wissen, dass das eigene Glück nicht nur von seiner Anwesenheit abhängt, sondern auch davon, was er woanders tut, sagt oder denkt, wobei man genau vorschreibt, was für ihn alles erlaubt sei und was nicht. Wir beschneiden also die Freiheit des Partners, und das nur, weil wir davon überzeugt sind, dass unser Glück ganz allein vom Verhalten eines anderen Menschen abhängt. Und genau durch diese falsche Vorstellung beginnt meist ein fataler Kreislauf.

 

Je stärker wir glauben,

dass unser Glück allein vom Partner abhängt,

desto schneller wird sich das Gefühl von Eifersucht einstellen.

 

Ob begründet oder nicht: Abhängigkeit verstärkt die Eifersucht. Eifersucht zeigt uns eigentlich nur, wie unselbstständig wir uns empfinden. Wir fühlen uns in Wahrheit hilflos und abhängig. Hilflose und abhängige Menschen sind aber nicht begehrenswert. Wenn wir uns selbst dabei beobachten könnten, welchen Eindruck wir vermitteln, wenn wir eifersüchtig sind, würden wir erkennen, dass dies keine sehr anziehende Seite von uns ist.

Also ist Eifersucht kein sehr wirksames Mittel, um den Partner zu halten oder die scheinbar verlorene Liebe wieder zu finden. Im Gegenteil: Eifersucht trennt zwei Liebende und setzt der bisherigen Vertrautheit ein rasches Ende. Sie unterstellt, stiftet Unfrieden und zieht einen breiten Graben.

So unglaublich es klingen mag, wir versuchen tatsächlich, mit diesem kindlich tyrannischen Verhalten andere zu kontrollieren und zur „Vernunft“ zu bringen. Wir fühlen uns sogar dazu berechtigt und glauben, dies sei Ausdruck unserer Liebe. Dabei hat unsere Eifersucht meist nichts mit dem wirklichen Verhalten des Partners oder den wahren Gegebenheiten zu tun. Auch nichts mit der Liebe, die unser Partner für uns empfindet. Sie sagt auch nichts über die reale Gefahr einer möglichen Trennung aus.

Eifersucht bringt „einfach nur“ all die negativen Überzeugen in uns hoch, die unbewusst in uns schlummern. Vielleicht hat man bereits schon einmal einen Menschen auf ähnliche Weise verloren, obwohl man um ihn gekämpft hat. Also befürchtet man, dass man bei einem neuerlichen Vergleich wieder unterliegen würde und spürt nun den nie überwundenen Schmerz, den man nicht noch mal erleben möchte. Vielleicht wurde man in früher Kindheit verlassen, oder trug bei irgendeiner anderen, längst vergessenen Gelegenheit tiefe Wunden davon. Vielleicht ist man auch insgeheim überzeugt davon, nicht liebenswert zu sein oder man fühlt sich so minderwertig, dass man davon ausgeht, nie wieder einen anderen Partner zu finden.

Der Auslöser für die Ängste mag minimal sein, eingebildet oder real, meist haben sie mehr mit der eigenen Vergangenheit zu tun als mit der tatsächlichen Gegenwart.

Wollen wir uns von der Eifersucht befreien, sollten wir also nicht den Partner zu einem anderen Handeln zwingen, sondern uns von dem Gedanken zu lösen, das eigene Glück von den Handlungen eines anderen Menschen abhängig zu machen.

Besitzansprüche an einen anderen Menschen lassen uns nur tiefer in einen Strudel an negativen Gefühlen rauschen. Es gibt nämlich keinen Anspruch, den wir erheben könnten. Weder auf die Liebe, die Anwesenheit oder gewisse Handlungen unseres Partners. Unser Partner ist frei. Er kann gehen, wann immer er will. Wenn er dennoch bei uns bleibt, dann nur aus einem Grund. Weil er sich so entscheidet.

Weil wir aber nicht so recht daran glauben, dass unser Partner freiwillig bei uns bleiben wird, versuchen wir ihn durch Besitzansprüche zu vereinnahmen. Wir nehmen ihm also die Freiheit. Hinter diesem Verhalten steht die große Angst, verlassen zu werden, und je mehr wir dieser Angst an Kraft schenken, desto größer wird das Gefühl der Eifersucht werden.

So lange wir darauf eifersüchtig sind, dass unser Partner Spaß daran hat, mit anderen unterwegs zu sein, mit ihnen ein gemeinsames Projekt zu entwerfen, bedeutet das nur, dass wir glauben unser eigenes Glück sei in Gefahr, wenn unser Partner woanders auch glücklich ist. Wir sehen uns schon einsam und verlassen durch die Straßen streifen. Natürlich im strömenden Regen, während andere sich wärmend aneinander kuscheln. Das ist aber nicht die Wahrheit. Es ist nur die Wahrheit, die wir – gefiltert durch unsere Muster der Vergangenheit – so sehen wollen. Die Realität kann ganz anders aussehen. Unser Partner kann uns von ganzen Herzen lieben und uns treu ergeben sein, und dennoch kann unsere Angst so stark werden, dass wir dieser Liebe nicht vertrauen und aus tiefster Überzeugung davon ausgehen, dass man uns erneut verlassen wird.

Und genau darin liegt auch die Chance, denn …

 

… Eifersucht ist eine gute Möglichkeit, alten Schmerz loszulassen.

 

Entsteht das Gefühl von Eifersucht, ob begründet oder nicht, dann sollten wir dies zunächst als Aufforderung an uns selbst betrachten, mehr Selbstständigkeit, Eigenverantwortung und Liebe zuzulassen. Dadurch finden wir zu unserer Ruhe und Sicherheit zurück und gewinnen auf diese Weise auch wieder an Attraktivität. Das bedeutet natürlich Kraft und Größe zeigen. Aber warum sollten wir nicht zur Größe fähig sein. Lass deinen Partner frei und spüre die Größe, die sich entwickelt, wenn du entdeckst, dass die Eifersucht völlig unnötig war, und nur deinen eigenen Urängsten entsprungen ist, die du nun, durch die Liebe deines Partners für immer loslassen kannst.

Wenn wir beginnen, uns selbst zu vertrauen und unseren inneren Reichtum zu sehen, können wir uns auch wieder wertschätzen und umso wertvoller wird die Beziehung werden. Und deswegen können wir die Liebe unseres Partners auch uneingeschränkt empfangen, weil wir in unseren Augen würdig dafür sind. Wir sind ein würdiger Partner. Wenn dein Partner woanders Freude empfindet, dann freue dich mit ihm, denn das ist ein Ausdruck von Lebendigkeit. Eine ähnliche Art von Wahrhaftigkeit haben wir auch zu Beginn der Partnerschaft erlebt. So haben wir unseren Partner kennen und vor allem lieben gelernt.

 

Absolute Freiheit lässt die Partnerschaft wieder aufleben.

 

Wir haben also stets die Freiheit, uns zu entscheiden, und das gibt uns und der Partnerschaft ein hohes Maß an Würde. Zwei Menschen, die sich ihrer Verantwortung für ihre Liebe bewusst sind, gehen anders miteinander um und vermeiden Besitzansprüche, emotionalen Druck oder massiven Zwang. Durch Eifersucht erreichen wir also das Gegenteil von dem, was wir eigentlich wollen. 

 

Versucht man, jemanden Fesseln anzulegen, stirbt die Liebe.

 

Nutze die Eifersucht und mache sie zu deiner Verbündeten, die dir die eigenen Abgründe aufzeigt. Wenn du aufhörst, die Schuld auszulagern und deine kindlichen Vorwürfe nicht mehr deinem Partner entgegenschleuderst, sondern ihm deine Gefühle des Mangels und der Angst mitteilst, gibst du dir und deinem Partner die Chance, dich so zu sehen, wie du wirklich bist.

 

Denn Partnerschaft bedeutet auch Heilung.

Heilung von alten Schmerzen,

die wir nun zurücklassen können.

 

Wer es schafft, mit seinem Partner gemeinsam durch das schmerzliche Gefühl der Eifersucht zu gehen, ohne ihn dafür verantwortlich zu machen, hat die beste Chance, das „innere Kind“, das noch immer verloren darauf wartet abgeholt zu werden, erwachsen werden zu lassen. Und wir sollten nie vergessen, dass überstandene Krisen eine Partnerschaft immens stärken und der Beziehung eine ganz eigene Reife und eine ungeahnte Tiefe schenken.




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