14. Was Du weggibst, kommt zu Dir zurück

Man kann nur weggeben, was man selbst besitzt.

Wenn man jemandem etwas gibt, muss man dies ganz offensichtlich in seinem Besitz haben, sonst könnte man nicht jemanden damit beschenken. Das ist jedenfalls die Information, die der Verstand aus diesem Verhalten folgert. Wenn man also Liebe verschenken kann, muss Liebe ein Teil der persönlichen Erfahrung sein. Alles in Dir, Dein Körper, Dein Geist, vor allem aber Dein Verstand, kommt durch Dein selbstloses Weggeben zu der Überzeugung, dass diese Erfahrung ein Teil von Dir sein muss. Dein Verstand wird seine künftige Welt danach ausrichten und Dir das, was scheinbar bereits in deinem Besitz sein muss, liefern. Er glaubt nämlich, er sei in Verzug, er habe etwas nicht richtig mitbekommen und wird das Versäumte schnellstens nachholen.

Durch das Weggeben erschaffst Du es selbst in Dir.

Wenn man etwas weggibt, fängt man an, es selbst zu sein. Diese Überzeugung entsteht durch kein Mantra, durch kein langes Meditieren, durch kein Vortäuschen falscher Tatsachen. Das einfachste Gesetz des Universums ist zugleich auch das wirkungsvollste.

Je mehr Du an Liebe verschenkst,

desto mehr erschaffst Du den Zustand in Dir.

Und je mehr man den Zustand in sich erschafft, desto mehr manifestiert sich dieser Zustand in der eigenen Umwelt. Man wird neue, völlig unerwartete Erfahrungen machen. Neue Leute treffen, neue Begegnungen haben. Wir alle kennen das Sprichwort: Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es hinaus. Das gilt vor allem auch für die Welt der Gefühle. Da sich unsere äußere Welt immer nur nach unserer inneren Überzeugung gestaltet, wird sich also alles, was wir weggeben, sehr bald in unserem Leben vermehren, wie ein Magnet, dessen Kraft nie versiegt.

Als ich einmal sehr unglücklich war und es nicht schaffte, mich selbst aufzumuntern oder gar abzulenken, erfuhr ich durch einen „Zufall“ von einer guten Freundin, die gerade in ihrem Liebeskummer unterging und keinen richtigen Sinn mehr in ihrem Leben sah. Ich machte mir richtig Sorgen um sie, und als ich sie besuchte, tat es mit unglaublich weh sie in diesem Zustand sehen zu müssen. Ich wollte sie aufheitern, auf andere Gedanken bringen und überlegte mir lauter Dinge, wie ich sie zum Lachen bringen konnte. Und siehe da, innerhalb kürzester Zeit brachte ihr Lachen auch mich zum Lachen. Wir beide spürten etwas wundervoll Verbindendes. Wir waren nicht allein mit unseren Gefühlen. Und schon bald war nicht nur ihre Trauer wie weggewischt, sondern auch meine. Es gab noch immer den Schmerz und den Kummer, aber die Heiterkeit und das Gefühl von tiefem Glück überwog. Auch bei mir, obwohl ich dies gar nicht beabsichtigt hatte. Aber ihr Glück strahlte auf mich zurück und weckte auch meinen eigenen inneren Reichtum, den ich nur durch andere Dinge verdeckt hatte.

Die Liebe vermehrt sich, wenn man sie weggibt

und verkümmert, wenn man sie für sich behalten will.

Die Liebe kommt also nicht nur zurück, sondern sie vervielfältigt sich und blüht in uns selbst auf. Es ist so einfach. Möchte man, dass der Partner liebevoller mit einem umgeht, ist der schnellste Weg, einfach selbst liebevoller zu sein. Möchtest Du mehr Zärtlichkeit, sei einfach selbst zärtlich. Möchtest Du glücklich sein, lass einen anderen glücklich sein, denn was Du weggibst, kommt stets zu Dir zurück.